Der Fall bewegte ganz Deutschland. Ein junger Flüchtling tötete seine Exfreundin in einem Drogeriemarkt in Kandel. Die Tat wühlte die Menschen weit über den kleinen Ort in der Pfalz hinaus auf. Weil der Täter ein Flüchtling und zudem sein Alter ungeklärt war, wurde der Fall zum Synonym für politische Auseinandersetzungen um die deutsche Flüchtlingspolitik.
Die Hauptverhandlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Angeklagte zum Tatzeitpunkt jugendlichen Alters war.
Die Justiz traf strengste Sicherheitsvorkehrungen, die befürchteten Proteste und Demonstrationen blieben allerdings aus.
Das Landgericht Landau verhängte am Ende eine Jugendstrafe von 8 Jahren 6 Monaten wegen Mordes. Die Staatsanwaltschaft legte zunächst gegen das Urteil Revision ein, nahm diese jedoch nach Prüfung der schriftlichen Urteilsgründe wieder zurück. Der Angeklagte hatte das Urteil sogleich nach Verkündung angenommen und auf Rechtsmittel verzichtet.
Die Sache nahm ein ungutes Ende. Der Verurteilte wählte den Freitod.
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